KANN DAS WIRKLICH ALLES SEIN?
Es war das erste Unijahr, als wieder hunderte Studienanfänger im Auditorium Maximum der TU Wien saßen. Der Vortragende irgendwo in weiter Ferne vor der Leinwand, erzählte über die spannende Welt der Architektur „da draußen”, während wir im Dunkeln saßen.
Kann das wirklich alles sein? Wenn die Architekturwelt da draußen so toll ist, warum gehen wir dann nicht einfach selbst hinaus und lernen auch direkt von den Akteuren? Warum begeben wir uns nicht selber in den Dschungel, erleben unerwartete Momente und machen uns unser eigenes Bild?
Wir waren jung und neugierig, frisch in der Architekturwelt und wollten mehr über ihre Akteure erfahren. Als professionelle Journalisten haben wir uns nie gesehen. Die Kamera nahmen wir mit um unsere Entdeckungsreise zu dokumentieren und die Momente mit unseren Kollegen auf der Universität zu teilen – unser Publikum lernt und entwickelt sich mit uns mit.
Erstaunlich war, wie offen man uns gegenüber war. In den ganzen fünf Jahren gab es kein einziges Architekturbüro, welches sich gegen ein Interview von uns ausgesprochen hat. Es scheint als ob Architekten es begrüßen, wenn einmal nicht nur nach ihren Projekten gefragt wird, sondern, wenn junge, interessierte Menschen mehr über ihre Gedanken, Ideen und Vorstellungen erfahren wollen.
Wir hatten uns ausgemacht, eine Staffel zu drehen. Ein Jahr ziehen wir das durch und danach hören wir auf. Am Ende kam es dann doch anders. Die Motivation war zu groß und die Architekturszene hatte noch zu viel zu bieten um aufzuhören.
THE REAL DEAL
Wenn wir keine superprofessionellen Architekturjournalisten sind, was sind wir dann?
Wir wollen Architektur in einer Sprache vermitteln, welche direkt und verständlich ist – für alle. Einige Menschen meinen, wir müssten komplexer werden und detailliertere Fragen über architektonische Diskurse stellen – aber genau das machen alle anderen Architekturmedien (und das sehr gut). Unsere Berichterstattung ist eben auch für Nicht-Architekten gedacht und wir freuen uns, viele von ihnen immer wieder zu unserem Publikum zählen zu können.
Wir sehen uns nicht als ein weiteres Medium von „Architekturexperten”, welches in philosophischen Streitgesprächen über Details nach den kompliziertesten Worten ringen will. Schnell hatten wir das Gefühl, dass sämtliche Architekturmedien auf einem sehr komplexen und hohem Niveau berichteten, sodass eigentlich nur Experten diese Beiträge lesen, sehen oder hören. Menschen, die zwar architekturinteressiert sind, es aber nicht zehn Jahre lang detailliert studiert haben, werden in den seltensten Fällen als Publikum gewonnen.
Wir schlugen die Ausgangstüre des Hörsaals auf und öffneten die Eingangstüre der Architekturbüros, bereit das Alltagsleben hinter den Kulissen zu dokumentieren. Wie sieht es eigentlich in diesem Büro aus? Herrscht auf deren Schreibtisch genauso ein Chaos wie bei uns in den Zeichensälen? Welchen Kaffee trinken sie und wie viele Becher stapeln sich auf dem Tisch? Wir wollen das Architekturleben Backstage zeigen, abseits der Pressefotos und Eröffnungszeremonien eines Gebäudes. Was ziehen eigentlich Architekten im Alltag in ihrem Büro an? (Sehr viele Schlapfen!)
Unser vermitteltes Bild ist ehrlich, ungefiltert, persönlich und verwackelt: The real deal.
Arian LEHNER
Sendungsverantwortung Staffel 1 & 5
Gründer & Mitglied seit 2011
Dominik KASTNER
Sendungsverantwortung Staffel 2 & 5
Gründungspartner & Mitglied seit 2011
Paula BRÜCKE
Sendungsverantwortung Staffel 3, 4 & 5
Gründungspartner & Mitglied seit 2011
Bernhard MAYER
Sendungsverantwortung Staffel 3, 4 & 5
Gründungspartner & Mitglied seit 2011
Theresa MARGRAF
Mitglied seit 2015
Chiara DESBORDES
Mitglied seit 2018